Wie erkennt man einen fiktionalen Text?
Erkennungszeichen einer fiktionalen Schrift: → Wenn in einem Text Engel oder Götter vorkommen. → Wenn eine Geschichte zu detailliert beschrieben ist. → Wenn Symbolzahlen wie 3, 7, 12, 40 vorkommen. → Wenn Wunder geschehen und somit diese Texte gegen die Naturgesetze verstoßen. → Wenn die Namen der handelnden Figuren im Kontext der Geschichte etwas bedeuten. → Wenn Geschichten sich wiederholen. → Wenn die Texte mit weiteren fiktionalen Texten im Zusammenhang stehen. → Wenn Tiere sprechen. (→ Fabeln) → Wenn merkwürdige Dinge passieren: Jungfrauengeburt, Brotvermehrung, Wenn Brot vom Himmel herunterfällt, Menschen über Wasser laufen, Tote auferstehen (→ Allegorien, Metaphern) → Wenn Texte poetisch sind, z. B. lebendiger Stein, lebendiges Wasser, Buch des Lebens
Ja, dann sollte man diese Texte hermeneutisch auslegen, mit einer tieferen Bedeutungsebene.
Außerdem sollte man sich natürlich fragen: Wenn in einer Geschichte nur eine oder zwei Figuren vorkommen, aber diese Geschichte nicht aus der Ich-Perspektive geschrieben worden ist: Wer sollte eigentlich denn die Geschichten aufgeschrieben haben?
Übrigens: Ein Gleichnis ist eine kurze Erzählung. Sie dient zur Veranschaulichung eines Sachverhalts durch eine bildhafte Rede. Quelle: Handbuch zur rationalen Bibelauslegung
Thomas B. Reichert progressiver Religionswissenschaftler
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